
Wettkampfläche
Die Fläche, auf der die Übungen geturnt werden, ist ein quadratischer Teppich, der 13 mal 13 Meter groß ist und einen Sicherheitsraum von einem Meter am Rand aufweist. Begrenzt ist er durch eine rote Markierung, die man während einer Übung nicht verlassen darf.
Handgeräte:
Die verschiedenen Handgeräte müssen während einer Übung ständig und mit so viel Abwechslung wie möglich, in Bewegung bleiben. Dies bezieht sich auf Form, Amplitude, Richtung, Ebene und Geschwindigkeit. Außerdem darf das Handgerät nicht als Dekoration verwendet werden, denn Gymnastin und Handgerät sollten immer in Beziehung zueinander sein. Bei den einzelnen Handgeräten unterscheidet man sogenannte Technikgruppen. Diese werden im nachfolgenden näher beschrieben:
Seil:
Das Seil besteht entweder aus Hanf oder aus einem anderen, vergleichbaren synthetischen Gewebe. Die Länge ist proportional zur Gymnastin und reicht etwa bis zur Schulter. Das Seil gehört zu den dynamischen Handgeräten. Die obligatorische Körpertechnikgruppe ist der Sprung. Die Technikgruppen im Seil sind Sprünge und Hüpfer, Werfen und Fangen, Échappé (werfen und fangen) eines Seilendes, Seilkreisen und Handhabung bestehend aus Pendelschwüngen, Kreisschwüngen, Achterbewegungen und Segelbewegungen.
Grundsätzliches zur Handhabung: Das Seil ist möglichst leicht zu halten, um den spielerischen Charakter und die Vielfalt der Bewegungen sowie den raschen Wechsel der Formen und Ebenen zu gewährleisten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses labile Handgerät in jedem Fall unter Spannung gehalten werden muss. Körperberührungen sowie Berührungen mit dem Boden sind zu vermeiden. Des Weiteren erfordern die Seilübungen eine gute Beweglichkeit in den Sprunggelenken und eine gute Koordination der Arm- und Beinbewegungen.

Karolina Schimmelpfennig

Nelli Franz
Reifen:

Der Reifen ist entweder aus Plastik oder Holz. Sein Durchmesser beträgt zwischen 60 und 90 cm und er muss mindestens 300 Gramm wiegen. Alle vier Körpertechnikgruppen Sprünge, Stände, Drehungen und Beweglichkeitselemente müssen in der Übung mit dem Reifen sehr ausgewogen sein.
Karolina Schimmelpfennig

Sofia Celik
Die Technikgruppen sind Rollen am Boden und Körper, Rotationen um eine Hand oder einen anderen Körperteil, um die Achse des Reifens und auf dem Boden, Werfen und Fangen, Passagen durch den Reifen, Elemente über den Reifen und die sogenannte Handhabung bestehend aus Schwüngen, Kreisen und Achterfiguren.
Grundsätzliches zur Handhabung: Der Reifen gilt als das größte stabile Handgerät, daher ist eine Anpassung sehr wichtig, weil durch den Griff alle Bewegungen gesteuert werden. Falls dieser nicht richtig gegriffen wird, kommt es zu einer gestörten Bewegungsbahn. die Bewegungsweite und das Bewegungserlebnis werden erheblich beeinträchtigt. Ungewollte Körper- und Bodenberührungen sind zu unterlassen.
Ekaterina Halkina
Ball:
Der Ball besteht aus Gummi oder einem anderen vergleichbaren, synthetischen Material. Sein Durchmesser darf zwischen 16 cm (für die Anfänger und junge Gymnastinen) und 18,5 cm betragen und er muss 400 Gramm wiegen. Die obligatorische Körpertechnikgruppe ist das Beweglichkeitselement. Die Technikgruppen beim Ball sind Werfen und Fangen, Prellen, Freies Rollen am Körper oder am Boden und Handhabung, d.h. Schwünge, Pendelschwünge, Kreisschwünge, Achterbewegungen und Überschläge mit oder ohne Kreisbewegungen der Arme (mit dem Ball im Gleichgewicht auf einer Hand oder einem Körperteil).
Grundsätzliches zur Handhabung: Eine gute Technik zeichnet sich dadurch aus, dass der Ball nie gekrallt oder zwischen Hand und Unterarm eingeklemmt wird. Der Ball muss jederzeit frei auf der Hand liegen können. Die Bewegungen sollten dabei weich und fließend sein.
Yana Kudryavzeva

Natasha Booiman & Alexandra Buratchkova

Keulen:
Die Keulen sind 36-40 cm bis 50 cm lang und wiegen jeweils 100-150 Gramm.
Sie sind heutzutage meist aus Gummi und Plastik, früher hingegen waren sie aus Holz. Bei den Keulen ist der Stand / Gleichgewichtselemente die obligatorische Körpertechnikgruppe. Die Technikgruppen sind kleine Kreise, Mühlhandkreisen, Werfen (eine oder zwei) – mit oder ohne Rotation(en) der Keulen während der Flugphase – und Fangen, sowie asymmetrische Würfe, Schlagen, Handhabung bestehend aus Schwüngen, Pendelschwüngen, Kreisschwünge der Arme bzw. des Handgeräts, Achterbewegungen und asymmetrischen Bewegungen.
Grundsätzliches zur Handhabung: Die Keulen werden bei allen Kreisen und Mühlhandkreisen locker zwischen Daumen und Zeigefinger gehalten und durch die Bewegung des Handgelenks geführt. Dabei soll die Bewegung der Keulen niemals unterbrochen werden. Die Keulen stellen hohe koordinative Anforderungen an die Gymnastin dar, da sie sich auf zwei Geräte gleichzeitig konzentrieren muss. Dies setzt auch eine hohe Reaktionsfähigkeit voraus.

Alexandra Buratchkova


Margarita Mamun
Alina Maksymenko
Band:
Das Band besteht aus Seite oder Satin und ist mindestens 6 Meter lang und 4 bis 6 cm breit. Der Stab, an dem das Band befestigt ist, hat einen Durchmesser von 1 cm und eine Länge von 50 bis 60 cm. Er ist normalerweise aus Fiberglas für hohe Ansprüche und ansonsten aus Plastik, Holz oder Bambus und wiegt 35 Gramm. Die obligatorische Körpertechnikgruppe mit dem Band ist die Drehung. Die Technikgruppe sind Schlangen, Spiralen, Handhabung, d.h. Schwünge, Pendelschwünge, Kreisschwünge, Achterbewegungen, Werfen, Boomerangwürfe, Échappé, Passagen durch oder über die Bandzeichnung mit dem gesamten Körper oder einem Körperteil. Außerdem ist es möglich das Band zurückzuschlagen, und sich ein- und auszuwickeln. Diese Elemente sind allerdings nicht spezifisch und dürfen daher in der Übung nicht überwiegen.
Grundsätzliches zur Handhabung: Die Bewegungen mit dem Band sollten groß und klar in der Luft sein, zudem muss sich immer das ganze Band bewegen. Jeder Knoten im Band wird mit Abzügen bestraft. Dieser zeugt von einer schlechten Technik, genauso wie heftige und ruckartige Bewegungen, die das Band knallen lassen. Da das Band keine Eigenbewegung hat, folgt die Impulsübertragung von der Hand auf den Stab und somit auf das Band. Bei kleinen Bandzeichnungen, wie Spiralen und Schlangen, kommt die Impulsübertragung aus dem Handgelenk. Dagegen bleibt das Handgelenk bei den großen Bandzeichnungen, wie beim großen Armkreisen in den verschiedenen Ebenen fixiert und die Bewegungen erfolgen aus dem Schultergelenk.
Dina Averina
